Carpe Corpus

e.V.

„….ich kann es nicht fassen, dass ein Trainer meinen Sohn nimmt…..“ so die Aussage einer Mutter vor ca. vier Jahren.
Gemeint ist einer meiner jüngsten Schützen. Die Mutter brachte ihn mir auf der Suche nach einer Sportart für ihr Kind, geboren mit einem genetischen Defekt, einer Muskelerkrankung.
Der Junge hatte seinen Körper nicht unter Kontrolle, sein erst knapp 6-jähriges Leben war vornehmlich angefüllt und beherrscht von Krankengymnastik und Ergotherapie.
Nach einigen wenigen Wochen fand ich die völlig entkräftete Mutter neben mir im Gras sitzend mit Tränen in den Augen, denn ihr Sohn hatte sichtlich Spaß und war erkennbar ruhiger. Jetzt hatte er auf einmal Spaß beim Bogenschießen und Erfolg dabei, denn die Zielsetzung steht fest: Treffen! Und zwar die Mitte bzw. das Zentrum. Vorbereitende Übungen, Zweckgymnastik und Spielformen leisteten ein Übriges - es wurde immer besser. Heute – nach vier Jahren – geht der Junge erfolgreich Feldturniere und turn mit Leidenschaft auf dem Trampolin-Großgerät im Sportverein – von Defiziten im Bewegungsapparat nicht mehr erkennbar, die Gefahr, im Rollstuhl zu sitzen in ganz weiter Ferne.
Die Schwester – inzwischen auch mit einem Bogen in der Hand – war sichtlich dankbar über eine Pause vom Hüten des kleinen Bruders. Der Vater hörte die Berichte der drei an, zog dann auch nach und erfährt heute durch das Bogenschießen Entlastung von Beruf und angespannten Lebenssituationen.
DAS ist Carpe-Corpus – unendlich viele Möglichkeiten für Körper, Geist und Seele
Dörte Zeeb, Trainerin